Kirchen vielfältig nutzen!?
Das Geld wird auch in der Kirche knapper. Es stellt sich allerorten die Frage, wie die Zukunft unserer Arbeit zu finanzieren sein wird. Dies bezieht sich ebenso auf Personal- und Sach- wie auf Baumittel. Und damit auch auf die Frage, wie wir die Unterhaltung unserer 20 Kirchen in FriedO in Zukunft gewährleisten können. Denn das weiß jeder, der ein Haus besitzt: (Alte) Gebäude in Stand zu halten kostet viel Geld!
Und weil wir lieber aktiv in diesem, leider unausweichlichen, Wandlungsprozess sein wollen, haben wir bereits Ende Oktober 2020 gemeinsam mit Architekturstudierenden der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) in Hildesheim und ihren Dozenten Birgit Franz, Georg Maybaum und Sonja Tinney einen Gedankenaustausch gestartet. Hier war uns vor allem wichtig Sie alle "mit in die Kirche zu holen". Denn unsere Kirchen sind vielerorts immer noch Dorfmittelpunkt. Mal mehr mal weniger bewusst gehen oder fahren wir täglich an ihnen vorbei, besuchen Gottesdienste oder Veranstaltungen. Aber darüber hinaus? Was ist für Sie und Euch noch vorstellbar in und um die Kirche?
Genau um das heraus zu finden, haben wir im Dezember 2020 einen Fragebogen an alle 4.500 Haushalte in der Region FriedO verteilt - die Resonanz leider noch nicht so groß, wie wir es uns gewünscht hätten.
Die gestellte Kernfrage war: Welche zusätzlichen Nutzungen könnten uns helfen, perspektivisch die Bauunterhaltung unserer wunderbaren Dorfkirchen zu etwa einem Drittel quer zu finanzieren?
Auf Basis des Fragebogens, den Studierende der HAWK wissenschaftlich ausgewertet haben und Gesprächen innerhalb der Kirchenvorstände, wurden die jungen Menschen gebeten, Impulse zu entwickeln, die den internen Diskussionsprozess zu den Möglichkeiten und Grenzen erweiterter Nutzungen anspornen könnten. Die Studierenden sind mit viel Elan bei der Sache. Inzwischen wurden alle Kirchen (teils mehrfach) bereist und mit den Kirchenvorständen vor Ort Gespräche und Interviews geführt. Erste Ideen und Entwürfe sind entstanden. Die jungen Leute blicken mit viel Phantasie und großer Kreativität auf unsere Kirchen. Die Ergebnisse wollen wir Ihnen gerne zeigen und mit Ihnen darüber ins Gespräch kommen. Dank der Unterstützung durch die drei HAWK-Dozenten konnte im Sommer 2021 bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Soforthilfeprogramms „Kirchturmdenken“ ein Fördermittelantrag erfolgreich gestellt werden. Mit diesen Mitteln ist es uns möglich, Sie in die Diskussion um eine erweiterte Nutzung unserer Kirchen mit hinein zu nehmen.
Wir laden Sie ein zu einer Vortragreihe im Gemeindezentrum Obernjesa, bei der Experten aus verschiedenen Fachbereichen Einblicke in die Frage geben, wie Kirchen vielfältig genutzt werden können.
Derzeit arbeiten die Studierenden an veranschaulichenden, den Gedankenaustausch beflügelnden Installationen. Am dritten Adventwochenende findet in sechs unserer Kirchen jeweils ein moderierter, zweistündiger Workshop statt – eine sogenannte Zukunftswerkstatt. Aus der Vielfalt an erweiterten Nutzungsoptionen werden einige allgemein zur Diskussion gestellt. Auch hier freuen wir uns wieder über die große Unterstützung von dem Team der HAWK, ohne dessen Ideenreichtum die vielfältige Verwirklichung dieses Projekts, so nicht hätte umgesetzt werden können.
Ganz herzlich laden wir Sie zum Gespräch über die Zukunft unserer Kirchen ein.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen zu den Vorträgen, die in der Zeit vom 3. November bis 7. Dezember im Gemeindezentrum Obernjesa und digital stattfinden und zu unseren Zukunftswerkstätten am 11. und 12. Dezember 2021 in sechs unserer FriedO Kirchen.
Infos zum Projekt gibt es im Pfarramt Obernjesa bei Pastorin Dagmar Henze: dagmar.henze@evlka.de; 05509 343 oder im Zentralen Pfarrbüro FriedO: pfarramt.friedland@evlka.de; 05504-437